Am 12. Mai 2024 stimmen die Bürger in Berg durch ein Bürgerbegehren über die Ortsumgehung ab. Im Rahmen eines Ortstermins erläuterte Kreisrat Renner die Hintergründe der geplanten Staatsstraße 2240 und skizzierte die Konsequenzen, sollten sich die Bürger gegen die Umgehung entscheiden.
Seit Jahren wünschen sich die Bürger von Berg die Einbindung eines eigenständigen Radweges als Teil der Ortsdurchfahrt. Solange die Durchfahrtsstraße eine Staatsstraße ist, kann die Gemeinde über solche Pläne nicht entscheiden, dies würde sich durch den Bau einer Ortsumgehung ändern. „Mit der Ortsumgehung würde die Neumarkter Straße in Berg den Status als Staatsstraße verlieren und der Gemeinderat kann selbstständig über die Realisierung eines eigenständigen Radweges entscheiden“, erläuterte Renner beim Ortstermin.
Gleichzeitig sind mit der Ortsumgehung auch mögliche Pläne für ein Gewerbegebiet Berg verknüpft. Aktuell scheitert eine Erschließung eines neuen Gewerbegebietes am Ortskern an der fehlenden Verkehrsinfrastruktur. „Die aktuelle Straßenführung erlaubt solche Pläne nicht. Mit einer Umgehung könnte man perspektivisch Gewerbeflächen erschließen und Berg nachhaltige kommunale Finanzen sichern“, sagte Renner, der auch graduierter Volkswirt ist und ergänzte: „Die aktuelle Diskussion wird sehr eindimensional und kurzfristig geführt und verkennt die Möglichkeiten für Berg, die sich aus einer Ortsumgebung über die höhere Lebensqualität und Sicherheit der Anwohner hinaus ergeben würde“.
Auf die Vorschläge der Bürgerinitiative befragt sagte Renner: „Die Grundintention der Bürgerinitiative für den Flächenschutz gilt es zu respektieren, jedoch führen die verkehrstechnischen Vorschläge zu keinen Verbesserungen für Berg und die leidgeprüften Anwohner. Die aktuell 12.000 Fahrzeuge fahren ohnehin nicht schneller als Tempo 30, da die hohe Verkehrsdichte ein höheres Tempo gar nicht erst zulässt, somit führt der Vorschlag der Geschwindigkeitsbegrenzung, wie auch die anderen Ideen der Bürgerinitiative, eben nicht zu einer Verbesserung der Situation“.
„Jeder in Berg muss sich darüber im Klaren sein, sollte das Bürgerbegehren gegen die Ortsumgehung votieren, selbst wenn die formalen Bedingungen aufgrund mangelnder Beteiligung nicht erfüllt wären, so ist die Ortsumgehung mit allen Konsequenzen auch für weitere Themen für immer vom Tisch und es wird sich in Berg gar nichts ändern. Daher rufe ich alle Bürger auf am Bürgerbegehren teilzunehmen und für die Ortsumgehung zu stimmen“, sagte Renner.
„Die fehlenden klaren Aussagen verschiedener Parteien in dieser Frage kann ich nicht nachvollziehen. Der grundgesetzliche Auftrag der Parteien, lässt taktisches Abwarten bei Bürgerbegehren mit anschließender Postierung anhand der resultierenden Mehrheitsmeinung nicht zu“, beklagte Renner. Alle politischen Kräfte rief Renner dazu auf, es ihm gleich zu tun und im Sinne der Berger Bürger für die Ortsumfahrung zu sprechen. Kreisrat Sascha Renner ist ebenfalls Kreisvorsitzender der Freien Demokraten Neumarkt.