Im Zuge seiner Wahlkampfrundreise besuchte MdB Lukas Köhler, umweltpolitischer Sprecher der FDP im Bundestag, gemeinsam mit dem FDP-Direktkandidaten Nils Gründer Sulzbach-Rosenberg und die Suroflex GmbH. Das inhabergeführte Unternehmen mit knapp 300 Mitarbeitern ist ein innovativer Hersteller von schallabsorbierenden Materialien für die Automobil- und Hausgeräteindustrie. Inhaber Mark Maybaum legte während der Führung besonders hohen Wert auf die Verankerung des Unternehmens in der Region und die Anstrengungen, die unternommen werden, neue Mitarbeiter und Auszubildende anzuwerben. Die Suroflex ist dadurch seit über 30 Jahren einer der industriellen Anker im Landkreis Sulzbach-Rosenberg und ein Garant für Arbeitsplätze.
Dennoch warnte er vor den Gefahren, die durch die hohen Energiekosten für mittelständische Unternehmen entstehen. Die durch Steuern und Abgaben höchsten Strompreise Europas und nun auch noch die absehbar stark anziehenden Gaspreise schaden der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Mittelständler. Immer öfter höre man von Verlagerungen der Produktion ins nahe osteuropäische Ausland. Köhler bestätigte, dass diese Gefahren in der Politik wahr- und ernstgenommen werden. Die Carbon-Leakage-Verordnung, bei der energieintensive Industrieunternehmen teilweise von der CO2-Abgabe entlastet werden, sei eine der Gegenmaßnahmen. Er verwies auch auf die FDP-Forderung, den Mittelstand (KMU) neu zu definieren und somit über neue Fördermöglichkeiten für KMU die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Hauptkritikpunkt Maybaums an der aktuellen Industrie- und Energiepolitik ist neben der verkorksten Energiewende die völlige Ignoranz stofflichen Recyclings. Der CO2-Fußabdruck eines in der Suroflex hergestellten Vliesstoffes beträgt weniger als 1/3 der Materialien eines Wettbewerbers, der keine Rohstoffe recycelt, sondern diese aus Fernost importiert. Dennoch sei die Abgabenlast im Energiesektor genauso hoch oder höher.
Bevor Köhler zum Wahlkampfabschluss nach Neumarkt weiterreiste, versprach er, sich dieses bisher völlig ignorierten Aspekts anzunehmen und ihn in mögliche Koalitionsverhandlungen einfließen zu lassen.