MdB Johannes Vogel
sprach gut gelaunt und eloquent über die BundespolitikNeumarkt.
Auf Einladung von Nils Gründer kam der frühere Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen und heutige renten- und sozialpolitische Sprecher der FDP Bundestagsfraktion Johannes Vogel am Samstag 14. Dezember in das Park Inn zur Weihnachtsfeier der Jungen Liberalen Oberpfalz. Der öffentlichen Einladung waren allerdings so viele ältere FDP-Mitglieder gefolgt, dass der Kreisvorsitzende der FDP, Enrico Pomsel, scherzhaft meinte, dass die FDP die Weihnachtsfeier der Jungen Liberalen offensichtlich gekapert habe. Nach einleitenden Worten von Sascha Renner, Ortsvorsitzender der JuLis und Spitzenkandidat der FDP für den Kreistag, übernahm Johannes Vogel und begeisterte die Anwesenden mit Fachkenntnis und Redekunst, wobei er mühelos den Bogen von seinem Spezialthema Rentenpolitik über die Vermögensverteilung bis zum Kampf gegen den Klimawandel spannte.
Gerechtere Rentenpolitik
Johannes Vogel startete mit einem großen Lob für die Rentenpolitik der Ära Schröder, in der mit der doppelten Haltelinie ein geradezu geniales Modell gefunden worden sei, um die Rente zu sichern, ohne dass dies einseitig zu Lasten der nächsten Generation gehe.Bedauerlicherweise sei die gar nicht mehr so große GroKo davon aber abgerückt und habe die Haltelinie abgeschafft, sodass heute Geschenke verteilt werden, deren Kosten von den Bürgern ab 2025 zu zahlen seien, wenn vieler derer, die das jetzt beschlossen haben, nicht mehr im Amt sein werden. Das, so Johannes Vogel, sei ein unverantwortlich kurzsichtiges Denken nur bis zur nächsten Wahl und er ärgere sich darüber, dass niemand aus der Regierung auch nur den Mut habe zu sagen, wer das wie bezahlen soll. Aus einem anderen Grund problematisch sei die Grundrente. Natürlich müsse Altersarmut verhindert werden. Die Grundrente sei dafür aber ungeeignet, weil die Betroffenen häufig nicht auf die notwendigen Beitragsjahre kommen. Die von den Freien Demokraten vorgeschlagene Basis-Rente belohne dagegen die Lebensleistung und helfe Bedürftigen zielgenau.
Ungleichheit durch Vermögensaufbau bekämpfen.
Die anwesenden Jungen Liberalen mahnte der Gast, so bald wie möglich anzufangen, selbst für die Rente vorzusorgen, wobei er vor allem dafür plädierte, die typisch deutsche Angst vor Aktien zu überwinden und in Fonds zu investieren. Es könne und solle sich niemand darauf verlassen, dass die staatliche Rente ausreichen werde. Der Aktien- und Immobilienmarkt sind für Johannes Vogel auch der Schlüssel um das weitere Auseinander gehen der Schere zwischen Arm und Reich zu verhindern. Er erläuterte,dass in den letzten 20 Jahren die Einkommensungleichheit nicht zugenommen habe.Zugenommen habe aber die Ungleichheit der Vermögensverteilung, was v.a. daran liege,dass das klassische Sparbuch keine Zinsen mehr abwerfe, so dass das dort geparkte Geld an Wert verliere, während die Aktien- und Immobilienmärkte erhebliche Wertzuwächseverzeichnet haben. Man könne nun – wie die SPD – fordern, die Ungleichheit dadurch zu bekämpfen, dass man denen, die Vermögen aufgebaut haben, dieses Vermögen wegnimmt.Er plädiere stattdessen dafür, alle Bürger in die Lage zu versetzen, Vermögen aufzubauen,was neben leistungsgerechten Löhnen entsprechende Bildung und Information voraussetze.
Kampf dem Klimawandel
Neben dem demographischen Wandel, dessen Bewältigung auch ein besseres Zuwanderungskonzept („Punkteprogramm“) erfordere, zählt Johannes Vogel den Umbau der Wirtschaft in eine digitale und den Klimawandel zu den Megatrends des Jahrhunderts. Für alle Bereiche gäbe es liberale Lösungen, die nur leider teilweise kaum wahrgenommen werden. Zum Schluss betonte er die Wichtigkeit der FDP als einzige Partei, die sowohl für eine liberale Wirtschaftsordnung als auch für die Freiheit des Einzelnen stehe und wünschte allen Anwesenden für die anstehenden Kommunalwahlen viel Glück. Alle – einschließlich eines anwesenden CSU-Mitglieds, das die Diskussionskultur der FDP lobte – waren sich einig, einen glaubwürdigen Politiker kennengelernt zu haben, der mit viel Begeisterung für die Sache kämpft und es verdient hätte, öfter zu Talk-Shows eingeladen zu werden.