Um das Thema Bildung drehte sich vergangenen Dienstag eine liberale Veranstaltung im Gasthof Wittmann. Die Neumarkter Freidemokraten hatten Thomas Sattelberger eingeladen, der über viele Jahre Vorstandsmitglied für Personalfragen bei Continental, Telekom und anderen Unternehmen war. Sattelberger ging bei seinem Vortrag auf die besonderen Herausforderungen ein, die durch die Digitalisierung und Migration auf unsere Gesellschaft einströmen.
Sattelberger, der für die FDP im Münchner Süden zur Bundestagswahl kandidiert, legte den Schwerpunkt auf die schulische und berufliche Ausbildung. Er warb für einen Pflichtteil für digitalen Kompetenzerwerb, der sich durch alle Schulfächer ziehen kann. Dabei sei natürlich die Aufklärung der Eltern über die Notwendigkeit dieser Maßnahmen und digitale Kompetenz bei Lehrern und Ausbildern erforderlich.
Selbstverständlich ist auch die Infrastruktur innerhalb der Bildungseinrichtungen eine notwendige Voraussetzung, um die Digitalisierung in die Bildung zu integrieren. Der anwesende Junge Liberale Nils Gründer berichtete in diesem Zusammenhang von den Initiativen, die Schüler an den Gymnasien starten mussten, um WLAN in die Schulen zu bringen.
Im Bereich der Hochschulen forderte Sattelberger ein Umdenken in den Aufgaben. Er erwarte, dass Hochschulen neben den Bereichen Forschung und Lehre einen dritten Arm, nämlich Gründung etablieren und die Professoren und Dozenten zu Begleitern der Gründer werden.
Die Berufsausbildung möchte Sattelberger modernisieren und plädiert auch wegen der Migration für zwei Modelle: Teilzeitberufsausbildung und modulare, in Stufen aufgebaute Ausbildungsberufe. Einig waren sich alle Anwesenden, dass die Lehrpläne für viele Ausbildungsberufe stärker auf die stattfindende Digitalisierung ausgerichtet werden müssen und dies in viel kürzeren Zeiträumen als heutzutage. „Wir brauchen also das lernende Bildungssystem.“ fasste der Kreisvorsitzende der FDP Enrico Pomsel zusammen.
Die zum Ende der Veranstaltung geführte Diskussion über den Weg dahin war vielschichtig. Nach Sattelbergers Meinung kann aber nur Deregulierung und Wettbewerb zwischen staatlichen und freien Trägern um Schüler und Finanzierung zu besseren, moderneren und auf die Zukunft ausgerichteten Bildungsangeboten führen.