Passend zum Weltfrauentag wurde die zentralen Schlepperdemo der Landwirte in Regensburg von starken Frauen begleitet. Mit den Bauern marschierten Regine Lehmeier von „Land schafft Verbindung“, die niederbayerische Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer und Silvia Burger-Sippl, stellvertretende Kreisvorsitzende der Freien Demokraten in Neumarkt.
Jeder kennt die Bilder hunderter protestierender Bauern, die mit ihren schweren landwirtschaftlichen Maschinen durch Land ziehen und sich für ihre Belange einsetzen. Aktuell zeigen die oberpfälzischen Landwirte im ganzen Bezirk ihren Unmut und suchen nach Antworten für ihre aktuellen Probleme. Die überall gezeigten Solidaritätsbekundungen helfen da recht wenig, aber die Antworten können nicht nur auf Bundes– und Landesebene gegeben werden. Auch auf kommunaler Ebene im Kreis Neumarkt kann man auf die aktuelle Situation der Bauern eingehen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Landwirtschaft ist nicht nur ein Thema, mit dem man sich auf Bundesebene beschäftigen sollte. Gerade hier, vor Ort, haben wir als Kommunalpolitiker oftmals ein viel objektiveres, besseres Bild von den Problemen und Herausforderungen.
Silvia Burger-Sippl
„Mir liegen die Schicksale der Bauern am Herzen, die viel dafür tun die hohen Anforderungen, die an sie gestellt werden, jederzeit bestmöglich zu erfüllen.“, sagt Burger-Sippl im Gespräch auf einer Demo in Regensburg. Doch hier möchte sich die54 -jährige Angestellte besonders im Kreistag einsetzen. „Landwirtschaft ist nicht nur ein Thema, mit dem man sich auf Bundesebene beschäftigen sollte. Gerade hier, vor Ort, haben wir als Kommunalpolitiker oftmals ein viel objektiveres, besseres Bild von den Problemen und Herausforderungen. Diese Chance sollten wir auch im Kreistag nutzen.“, führt Burger-Sippl aus. Am Rande der Bauerndemo skizierte Frau Burger-Sippl liberale Vorschläge für den Kreis.
Die Idee einer wettbewerbsfähigen oberpfälzische Landwirtschaft, die im globalen Handel bestehen könne ist ein Irrweg. Wir dürfen unsere Bauern nicht einem Weltmarkt opfern, sondern für die Landwirtschaft im Gegensatz zu irgendeinem anderen Wirtschaftszeig einen Sonderweg eröffnen. Anstelle eines globalen Massenmarktes, brauchen wir einen regionalen Qualitätsmarkt. Und genau da kann Kreis entscheidende Hilfestellung leisten. Wir müssen unsere Bauern unterstützen bei der Ausschaltung von Handelsketten, die den eigentlichen Erzeugern, unseren Landwirten, nicht zu Gute kommen. Es sind auch genau diese Handelsketten, die entscheidend Wertschöpfung aus dem Landkreis abziehen.
Diese genossenschaftlich geführte „Großhandelsmöglichkeit“ erlaubt es den Neumarkter Bauern in Eigenregie regionale Qualitätsprodukte direkt an Einzelhandel und Gastronomie zu bringen
Als erster Schritt soll mit Hilfe der noch verfügbaren europäischen „Leader-Fördermittel“ umgehend eine Vermarktungshalle im Landkreis mit einer optimalen Anbindung an die großen Kundenpotentiale an die Metropolregion Nürnberg gebaut werden. So könnte zusätzlich verhindert werden, dass der Landkreis Neumarkt aus dieser Förderung im Sommer herausfällt. Diese genossenschaftlich geführte „Großhandelsmöglichkeit“ erlaubt es den Neumarkter Bauern in Eigenregie regionale Qualitätsprodukte direkt an Einzelhandel und Gastronomie zu bringen und so von der Wertschöpfungskette mehr zu profitieren.
Als Kernstück der sollte nächsten Kreistages Rahmenbedingungen schaffen, die es den Neumarkter Bauern erlauben eigene Produkte höherer Wertschöpfung zu erzeugen. Ziel muss es sein, dass die Bauern im Landkreis Neumarkt eine eigene genossenschaftliche Molkerei und eine genossenschaftliche Käserei gründen. Dies geht nur mit breiter politischer Unterstützung des Landkreises. Frau Burger-Sippl wird im nächsten Kreistag für eine überparteiliche Initiative werben. Die Ideen fanden bei allen Beteiligten reges Interesse.
* Auf dem Bild von links Martina Rötzer von der Land Schafft Verbindung, Regine Lehmeier von „Land schafft Verbindung“, die niederbayerische Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer und Silvia Burger-Sippl, stellvertretende Kreisvorsitzende der Freien Demokraten in Neumarkt bei der Schlepperdemo