Anlässlich der kurzfristigen und sehr bedeutenden Schließung des Kreiskrankenhauses Parsberg haben Sascha Renner, Kreistagsspitzenkandidat der Freien Demokraten Neumarkt (FDP) und Erwin Jung, langjähriger Kreisrat aus Parsberg zum überparteilichen Pressegespräch geladen um über die Versäumnisse bei der Schließung zu informieren und mögliche Auswege aus der Misere aufzuzeigen.
PARSBERG. Einen gemeinsamen Konsens finden. Darum geht es Sascha Renner von der FDP und Erwin Jung von den Sozialdemokraten beim Thema Krankenhaus in Parsberg. Renner, der selbst graduierte Volkswirt ist, als selbstständiger Unternehmer tätig ist und nebenbei als Kreistagsspitzenkandidat für die FDP antritt, auf der einen Seite und Erwin Jung von der SPD, der seit über 40 Jahren selbst Kreisrat ist, auf der anderen. Einigkeit herrsch vor allem darüber, dass die Schließung dieses enorm wichtigen Standortes mit genug Willen in der Politik hätte verhindert werden können. Diesen politischen Willen hat man seitens der Verwaltung und des Landrates Willibald Gailler jedoch nicht gezeigt, was zur Folge hat, dass das Krankenhaus in Parsberg nun geschlossen ist und ein riesiges Loch in der Gesundheitsversorgung des südlichen Landkreises hinterlässt.
„Das Krankenhaus Parsberg wurde im Stich und seinem Schicksal überlassen“
Sascha Renner.
Weitläufig bekannt ist mittlerweile, dass der Trend von kleinen Krankenhäusern hin zu großen Maximalversorgern geht. Dies ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit. Es ist nämlich eine Kernaufgabe der Politik und des Staates überall in Deutschland gleiche Verhältnisse in der Gesundheitsversorgung zu schaffen. Fakt ist, dass dies durch die Schließung des Kreiskrankenhauses Parsberg für eine ganze Region nicht mehr gegeben ist. Dazu zählen für den Lankreis Neumarkt vor allem, Parsberg, Velburg, Lupburg, Hohenfels, Seubersdorf und Breitenbrunn. Aber auch aus anderen Landkreisen leidet nurn z.B. Beratzhausen unter mangelnder Infrastruktur im Klinikbereich.
Bekannt ist auch, dass das Klinikum in Parsberg erst Probleme bekam, nachdem man die Akutgeriatrie mit 20 Betten (die sich stetig positiv entwickelt hat) ersatzlos gestrichen hat und an den großen Standort nach Neumarkt verlegte. Durch diesen Neubau, der mehrere Millionen Euro gekostet hat und nebenbei mit 42 Betten nicht vollständig ausgelastet werden kann, wurde das Klinikum in Parsberg, das nun nur noch eine internistische Abteilung hatte, unwirtschaftlich. Diese Unwirtschaftlichkeit bzw. das Finanzierungsloch nahm man nun als Vorwand um es gänzlich zu schließen. Auch Argumente, wie die des fehlenden Personals erscheinen dadurch logisch, da die Mitarbeiter des Krankenhauses das sinkende Schiff natürlich verlassen. Außerdem wurde Parsberg bereits vor zwei Jahren als Abteilung dem Krankenhaus Neumarkt angegliedert, weshalb fortan nicht mehr der Kreistag, sondern der Verwaltungsrat des Klinikums für die Belange der Schließung verantwortlich war, der diese letztendlich auch beschloss. Gerade diese schwerwiegende Entscheidung, vorbei an der Zuständigkeit am Kreistag ist sehr bedenklich. Sogar auf ein Angebot des Bezirkes Oberpfalz (medbo) in Parsberg eine Akut Psychosomatik anzusiedeln bemühte man sich auch Sicht von Renner nicht ausreichend. „Das Krankenhaus Parsberg wurde im Stich und seinem Schicksal überlassen“, so der Kandidat der Freien Demokraten (FDP).
Gerade jetzt ist die Situation sehr kritisch, da bereits eine Versorgungslücke besteht. Die Stadt Parsberg müsste sich nun zum Krankenhaus bekennen und gegen die Schließung klagen. Die Pläne eines Gesundheitszentrums gehen Jung und Renner nicht weit genug, die eher der Meinung sind man hätte das Krankenhaus fördern, nicht weiter fordern müssen. Der Kandidat der FDP Sascha Renner möchte sich im Kreistag explizit dafür einsetzen, dass im Landkreis gleichmäßige Bedingungen, auch bei der medizinischen Versorgung herrschen.