Diese Quintessenz zog der Kreisvorsitzende der FDP Neumarkt Enrico Pomsel am Ende eines Vortrags mit anschließender Diskussion, zu dem Freien Demokraten den Augsburger Immobilienverwalter Maximilian Funke-Kaiser eingeladen hatte.
Der schwäbische Bundestagsdirektkandidat nahm den Bau der Sozialwohnungen im Neumarkter Deininger Weg zum Anlass, soziale Aspekte des Wohnungsbaus und nötige Änderungen der Rahmenbedingungen in Deutschland zu skizzieren.
Dabei forderte er zuallererst die Abschaffung der durch den Bund geschaffenen Mietpreisbremse. Diese wirke in keiner Stadt, denn die Leute sind froh, eine Wohnung gefunden zu haben und werden deshalb nicht ihr Recht einklagen. Es ist aus Sicht von Funke-Kaiser daher nur eine schlechte Symptombehandlung aber greift das Problem der Wohnungsnot nicht an der Wurzel.
Diese könne beispielsweise durch die Lockerung der Energieeinsparverordnung gebessert werden. Die hohen und europaweit einzigartigen Forderungen beim Neubau treiben die Investitionen und damit die Kaltmieten in die Höhe. „Es ist zwar richtig, ökologisch bewusst zu bauen, aber dies sollte nicht zu Lasten der Mieter gehen.“ so Funke-Kaiser.
Aber auch das Land Bayern sieht er in der Pflicht. Auch die Förderung von Wohneigentum trägt zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt bei. Deshalb fordert die FDP Bayern die Aussetzung der Grunderwerbssteuer für die erste selbstgenutzte Wohnimmobilie. Als Anreiz für Investoren sollen außerdem bessere Abschreibungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Zu guter letzt schrieb Funke-Kaiser den Kommunen ins Stammbuch, dass die Ausweisung von Baugebieten und die Entbürokratisierung bei Baugenehmigungen vorangetrieben werden muss.
In einer Nebendiskussion wurde auch der unsoziale Aspekt der hohen Nebenkosten durch ständig steigende Strompreise angeschnitten. Die Diskutanten waren sich einig, dass dezentrale Stromerzeugung und -nutzung hier die Zukunft ist, in Deutschland dieses Thema aber noch in den Kinderschuhen steckt.
Die für den Deininger Weg geplante Contracting-Anlage wurde im Grunde positiv beschieden, da sie durch die Stadtwerke Neumarkt betrieben werden soll. Allerdings solle hier darauf geachtet werden, dass bei der Umlage der Kosten nicht Gewinn sondern Kostendeckung das Ziel sein sollte.